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08.11.2016

Tauwasser bei kälte- und klimatechnischen Anlagen effektiv verhindern

Sie sorgen für angenehme Raumtemperaturen, kühlen Lebensmittel, unterstützen die Herstellung von pharmazeutischen Produkten, Nahrungsmitteln oder Chemikalien: Kälte- und klimatechnische Anlagen sind ein wichtiger Bestandteil in Gewerbe-, Handels- und Industrieunternehmen.

Ihr Einsatz hat allerdings auch seinen Preis, denn je nach Größe der Anlage machen die Kosten für den Energieeinsatz ganze 40 bis 80% der Gesamtkosten aus. Aus diesem Grund kommt dem Thema Energieeffizienz ein ganz besonderer Stellenwert zu – und damit auch der technischen Dämmung.

Eine optimale technische Dämmung minimiert Energieverluste, reduziert Treibhausgasemissionen und erfüllt speziell bei kälte- und klimatechnischen Anlagen einen weiteren Zweck: das Verhindern von Tauwasser. Tauwasser entsteht, wenn die Temperatur eines Materials unter der seiner Umgebung liegt und dadurch auf dem Material eine mit Feuchtigkeit übersättigte Atmosphäre entsteht. Rohrleitungen in der Kältetechnik, im Kaltwasserbereich sowie in der Klimatechnik transportieren Medien, die sehr viel niedriger temperiert sind als die Umgebung. Durch diese Temperaturunterschiede kommt es zu Feuchtekondensation an den Rohraußenseiten.

 tauwasserbildung

Die Folgen: Gefrorenes Tauwasser, Abtropfen, Durchfeuchten, Korrosion, Schimmel: Eine fehlende oder falsche Dämmung kann daher erheblichen Schaden anrichten. Ein erhöhter Energieverbrauch, betriebliche Störungen oder auch der Totalausfall der Anlage führen zu steigenden und nicht kalkulierbaren Betriebskosten, von einer Erneuerung der gesamten Dämmung ganz zu schweigen. Um dies zu vermeiden, ist sowohl die Wahl des richtigen Dämmstoffs als auch die korrekte Berechnung der Dämmschichtdicke entscheidend. Wer hier auf sorgfältige Planung, Verarbeitung und Qualität setzt, beugt kostspieligen Anlagenstörungen oder gar -ausfällen vor und kann so die Betriebskosten langfristig stabil halten – bzw. diese sogar nachhaltig senken.

Die Wahl des richtigen Dämmstoffes

Bei der Wahl der optimalen Dämmung gilt es jedoch einiges zu beachten: So spielen sowohl ihre technischen Eigenschaften eine entscheidende Rolle als auch die korrekte Dämmschichtdicke. Zur Dämmung von kälte- und klimatechnischen Anlagen sind geschlossenzellige Dämmstoffe wie Kaiflex gegenüber offenzelligen Materialien klar im Vorteil.

So muss der Dämmstoff beispielsweise gegen Feuchtigkeit resistent sein, um Kondensat zu vermeiden und sich nicht selbst vollzusaugen. Die Sperrwirkung gegen das Eindringen (Diffusion) von Wasserdampf wird in Form des Dampfdiffusionswiderstands μ gemessen. Je höher der Widerstand - oder vereinfacht gesagt je höher der µ Wert - desto höher der Schutz. Hier punkten Kaiflex Dämmstoffe mit sehr guten Werten von bis zu μ 10.000. Denn als geschlossenzellige Dämmstoffe besitzen sie bereits eine integrierte „Dampfbremse“. Diese ist bei flexiblen, feinzelligen Elastomer-Schäumen genauso dick wie die Isolierung selbst. Eine sichere Dampfbremse ist somit über die gesamte Dämmschichtdicke bereits integriert, Rohrleitungen werden dauerhaft geschützt. Offenzellige Strukturen, die zu einem hohen Anteil aus Luft bestehen und nicht dauerhaft wasserabstoßend sind, saugen Wasser wie ein Schwamm auf und verlieren dadurch ihre Dämmeigenschaften.

Offenzellige Materialien weisen teilweise einen deutlich niedrigeren μ-Wert von <10 oder sogar 1 auf, sind damit offen für Wasserdampfwanderung und bieten einen Wasserdampfdiffusions“widerstand“, welcher nur dem von Luft entspricht. Sie benötigen daher immer eine externe Dampfbremse wie z. B. Folien, was mit mehr Installationsaufwand und Unsicherheiten bezüglich der Dichtigkeit verbunden ist.

Die superfeine Struktur von Kaiflex Dämmstoffen wird aus einzelnen Zellen gebildet, die in sich geschlossene Einheiten darstellen. Kratzer an der Dämmstoffoberfläche führen dadurch zu keiner Beschädigung benachbarter Einheiten - die Feuchtigkeitsresistenz kann trotz des Schadens aufrechterhalten werden. Eine Beschädigung von Dampfbremsen auf offenzelligen Dämmstoffen dagegen führt dazu, dass Feuchtigkeit ungehindert den Dämmstoff durchdringt und dieser sich mit der Zeit vollsaugt, mit allen Konsequenzen für Dämmwirkung und Installation.

Doch Kaiflex Produkte überzeugen nicht nur durch ihre Resistenz gegenüber Feuchtigkeit, sondern auch durch ihre niedrige Wärmeleitfähigkeit: Die tiefe Temperatur des transportierten Mediums bleibt über die Distanz hinweg gleich, sodass es zu keinen Temperaturverlusten kommt.

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offenzellig_vs_geschlossenzellig_beschaedigung

Korrekte Berechnung der Dämmstoffdicke

Neben der Wahl des geeigneten Dämmmaterials muss auch die Dämmschichtdicke korrekt berechnet werden, um Tauwasserbildung sicher vorzubeugen. Wird die Dämmstoffdicke nicht ausreichend oder falsch ermittelt, kann die Kälte des Rohres an die Oberfläche des Dämmstoffes dringen –oder die Feuchte der Außenluft an das Rohr- und es bildet sich Kondensat. Voraussetzung für die richtige Berechnung ist, dass sowohl die Umgebungstemperatur, die Luftfeuchtigkeit des Raumes, das Medium als auch die Medium-Temperatur bekannt sind. Wichtig hierbei: Der Taupunkt muss innerhalb der Dämmung liegen.

Berechnung_Tauwasserpunkt.

Fehler bei der Berechnung können beispielsweise dadurch entstehen, dass falsche Angaben zu den oben genannten Voraussetzungen gemacht werden. Wenn der Raum unbelüftet ist und die Luft nicht zirkuliert – was generell nicht empfehlenswert im Bereich von Kälteleitungen ist – müssen noch andere Parameter in die Berechnung mit einbezogen werden. Wertvolle Hilfestellung liefert hier die Richtlinienreihe VDI 2055. Sie unterstützt die Planung durch Berechnungsunterlagen zur Auslegung von Dämmungen und gibt Hinweise zum Nachweis der zugesicherten Eigenschaften von Dämmstoffen und Dämmsystemen.

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Als flexibler, geschlossenzelliger Dämmstoff mit niedriger Wärmeleitfähigkeit und eingebautem Kondensations- und Diffusionsschutz ist das > Kaiflex KKplus System – inklusive abgestimmter Zubehörkomponenten - die ideale Wahl zur technischen Dämmung von kälte- und klimatechnischen Anlagen. Der Dämmstoff erfüllt mit den Klassifizierungen s1 und s2 höchste europäische Rauchvorgaben und bietet einen Feuerwiderstand von minimum 90 Minuten.