Bezogen auf die eingesetzten Bau-Systeme und einzelnen -Komponenten in einem Gebäude bedeutet dies, dass sie im Brandfall nicht nur einen geringen Beitrag zum Brandgeschehen leisten sollten, sondern auch möglichst wenig Rauch produzieren. Auch die Feuerwiderstandsdauer im Bauteil (z. B. Durchführung von Leitungssystemen) spielt eine erhebliche Rolle. Als Entscheider über die Wahl und Zusammenstellung der eingesetzten Baustoffe tragen Planer und Verarbeiter diesbezüglich eine hohe Verantwortung.

Kunststoffe setzen im Brandfall Rauch und kritische Gase frei. Beide stellen für die Personen im Gebäude eine größere Gefahr dar als Hitze und Flammen: Selten sind es Verbrennungen, denen die Opfer erliegen. Es ist der Rauch - er macht Fluchtwege unkenntlich und kann lebensbedrohliche Vergiftungen verursachen.

Aus diesem Grund haben wir bei Kaimann unseren flexiblen Dämmstoffen das Rauchen abgewöhnt: Kaiflex KKplus s1 / s2 entwickeln im Brandfall nur geringen bzw. begrenzten Rauch (siehe Video). Dadurch kann die Sicherheit von Fluchtwegen auf höchstem Niveau gehalten sowie die Evakuierungszeit entscheidend verkürzt werden. Bereits unser Standardprodukt Kaiflex KKplus s2 bewegt sich beim Thema Sicherheit oberhalb der baurechtlichen Grundanforderungen sowie dem heutigen Ausschreibungsstandard. Europäische Nachbarstaaten haben bereits die Notwendigkeit für mehr Personensicherheit erkannt und setzen in brand- oder baurechtlichen Regelungen die Begrenzung der Rauchentwicklung durch eine Anforderung von mindestens „s2“ bei Kunststoffen verbindlich um. Mit Kaiflex KKplus s1 bieten wir in Verbindung mit Kälterohrträgern und Spezialklebstoffen sogar ein Gesamtsystem in der für Schaumkunststoffe bestmöglich erreichbaren Baustoffklasse B-s1, d0 an. Mit den Rauchentwicklungsklassen s1 („geringe Rauchentwicklung“) und s2 („begrenzte Rauchentwicklung“) erfüllen die Dämmstoffe somit die höchsten europäischen Rauchvorgaben und leisten für eine Vielzahl an Rohdurchführungslösungen mindestens 90 Minuten Feuerwiderstand gemäß DIN 4102-11 und EN 1366.

Mit Kaimann können Sie Ihre brandschutztechnischen Vorgaben der technischen Isolierung leichter erreichen und darüber hinaus Zeit und Kosten sparen. Denn: Zur Bauteilabschottung für Leitungssysteme ist ein Materialwechsel nicht notwendig. Bei uns bekommen Sie alle Materialien aus einer Hand, inklusive Zubehör wie z. B. Rohrträger und Kleber. Zudem ist bis zu einem Rohraußendurchmesser von 133 mm bei Stahl und 42 mm bei Kupfer keine zusätzliche Brandschutzmatte bei der Durchführung von Kaiflex KKplus s1 oder Kaiflex KKplus s2 durch Massivbauteile notwendig.

Im Regelfall müssen Luftkanäle und Rohrleitungen heutzutage gedämmt werden. Gründe dafür sind unter anderem die Minimierung von Energieverlusten und die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben wie der EnEV 2014/DIN1946-6. Natürlich ist es dabei sinnvoll, soweit brandschutztechnisch zulässig, die Dämmung durch Wände und Decken mitzuführen, um für eine durchgehende Wärme- bzw. Kälteisolierung zu sorgen und Feuchtekondensation im Durchbruch zu vermeiden. In diesem Falle muss der Dämmstoff jedoch auch dafür sorgen, dass bei einem Brandgeschehen Feuer, Rauch und Brandgase nicht auf benachbarte Brandabschnitte übergreifen. Zudem muss die Gefahr eines Sekundärbrandes, durch zu hohe Temperaturen auf der feuerabgewandten Seite, sicher vermieden werden. Der Dämmstoff fungiert als Brandabschottung. Die Anforderung an eine Brandabschottung lautet: Ein Feuer in einem Raum bleibt in jenem Raum, inklusive Hitze, Rauch und Rauchgase. Normen legen dabei die Einhaltung von Zeitspannen fest, in denen kein Hitze- und/oder Rauchdurchbruch stattfinden darf.

Diese Zeitspannen werden in Deutschland in sogenannte Feuerwiderstandsklassen eingeteilt (DIN 4102-2). Diese Klassen geben die Zeit in Minuten an, in der die Dämmung ab dem Zeitpunkt der direkten Konfrontation mit dem Feuer diesem standhalten kann, ohne an Struktur und Funktion zu verlieren. Bei der Einstufung von Dämmstoffen hat sich die Klassifizierung R90 (R = Rohrabschottung, Rohrdurchführungen), also 90 Minuten, als weltweit gängigster Standard erwiesen. Grund: In vielen Ländern werden 90 Minuten als zeitlich ausreichend angesehen, um baulich übersichtliche bzw. großflächige Gebäude (z. B. Lagerhallen, Einkaufszentren) komplett evakuieren zu können.

Kaiflex KKplus (s3/s2/s1) sowie Kaiflex HTplus Dämmstoffe eignen sich, trotz Ihres Brandverhaltens „schwerentflammbar“, hervorragend für die Ausbildung von Rohrdurchführung in 90 / 120 Minuten Feuerwiderstandsdauer. Ohne Materialwechsel können die v. g. Anforderungen der DIN 4102-2 an R90-, teilweise sogar R120 Durchführungen eingehalten werden. Für größere Rohrdurchmesser, bei der Durchführung durch leichte Trennwände bzw. für die Abschottung von brennbaren Leitungssystemen kommt dafür ergänzend das Bandagensystem "Kaiflex Pyrostar" zum Einsatz. Die intumesziernenden Matten expandieren bei einer Hitzebelastung ab 200-300 °C und verschließen fugendicht die Rohrdurchführung. Mit Kaiflex KKplus s1 Plattenmaterial bietet Kaimann ein Plattenmaterial aus FEF (Flexible Elastomeric Foam) an, welches dank seiner Beschichtung aus INCERAM aktiv brandschützend wirkt. Im Falle einer Beflammung expandiert die Oberfläche und kapselt die schwerentflammbare Dämmschicht und alles, was darin oder darunter liegt zusätzlich brandschutztechnisch ab.