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08.11.2016

Euroklasse, smoke und droplets - Brandklassifizierung technischer Dämmstoffe im Detail

Ob im Hotel, Einkaufszentrum oder Flughafen: Wenn es brennt, kommt es auf schnelle Reaktionen und die richtigen Schritte im richtigen Augenblick an.

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Das Feuer breitet sich rasant aus, entwickelt eine enorme Hitze und oft steht nur wenig Zeit zur Verfügung, bis die rettenden Fluchtwege abgeschnitten sind. Und doch sind es selten Verbrennungen, denen die Opfer erliegen. Es ist der Rauch: Er macht Fluchtwege unkenntlich und kann lebensbedrohliche Vergiftungen verursachen. Rein statistisch kommen so von den rund 10.000 Brandopfern in Europa rund 80 Prozent nicht direkt durch Flammen bzw. Hitze zu Tode, sondern durch den entstehenden Rauch.

Bezogen auf die eingesetzten Baustoffe in einem Gebäude bedeutet dies, dass sie nicht nur feuerwiderständig sein, sondern im Brandfall auch möglichst wenig Rauch produzieren sollten. Als Entscheider über die Wahl und Zusammenstellung der eingesetzten Baustoffe tragen Planer und Verarbeiter diesbezüglich eine hohe Verantwortung. Doch wie verhalten sich Baustoffe im Fall eines Brands – und wie kann sich der verantwortliche Planer sicher sein, dass sich die Menschen, die sich in dem brennenden Gebäude aufhalten, im Ernstfall auf sein Brandschutzkonzept verlassen können?

Europäische Brandklassifizierung

Für technische Dämmstoffe wird das Brandverhalten in der europäischen Brandklassifizierung durch die DIN EN 13501 eindeutig festgelegt und gekennzeichnet. Lange wurden technische Dämmstoffe in erster Linie ausschließlich nach ihrer Flammwidrigkeit bewertet.Seit 2012 erlaubt die EU-weit gültige Klassifizierung durch ein größeres Spektrum an Klassen und Kombinationen eine realitätsnähere Beurteilung des Brandverhaltens von Dämmstoffen – was zusätzliche Sicherheit bei der Planung mit sich bringt. So werden hier auch sicherheitsrelevante Brandnebenerscheinungen wie beispielsweise Rauchentwicklung und brennendes Abtropfen bzw. Abfallen berücksichtigt und in Klassen eingeteilt.

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B, C, D, E, F, s, d – Wofür steht was?

Dämmstoffe werden zunächst den fünf Brandklassen B bis F zugeordnet, wie sie bereits für andere Bauprodukte bekannt sind. B steht dabei für „schwer entflammbar“, E für „normal entflammbar“ und F für „nicht klassifiziert“, d.h. kann sogar brandfördernd bedeuten. Daneben ist die Rauchbildung ein weiteres Kriterium. Sie wird über die Bezeichnung „s“ (steht für smoke, also Rauch) klassifiziert und reicht von s1 (geringe Rauchentwicklung) bis hin zu s3 (unbegrenzte Rauchentwicklung). Ein dritter Indikator für den Beitrag zum Brandschutz von Bau- und damit auch Dämmstoffen ist das „brennende Abtropfen“ (d = droplets, also Tropfen); hier reicht die Skala von d0 (kein Abtropfen/Abfallen) bis d2 (brennendes Abtropfen).

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Planbare Sicherheit mit Kaimann

Als Entwickler moderner Technologien im Bereich elastomerer Dämmstoffe ist es Kaimann ein Anliegen, Verarbeitern, Planern und dem Handel stets intelligente und komplette Lösungen zu bieten. Deshalb entsprechen unsere neuen Dämmstoffsysteme mit s1 und s2 den europäischen Rauchklassen mit den höchsten Anforderungen – Planer und Verarbeiter sind somit auf der sicheren Seite.

So ist unser Dämmsystem Kaiflex KKplus beispielsweise die ideale Wahl zur technischen Gebäudeisolation, verbunden mit einem sicheren Brandschutz und mehr Energieeffizienz. Es ist besonders für den Einsatz in hoch frequentierten öffentlichen und gewerblichen Gebäuden sowie Wohnhäusern geeignet, wo es im Brandfall darauf ankommt, Fluchtwege rauchfrei zu halten. Als hochbrandfester Dämmstoff erfüllt Kaiflex KKplus s1 als Komplettsystem die europäische Rauchklasse s1 - inklusive Zubehör. Durch eine begrenzte Rauchentwicklung trägt Kaiflex KKplus s2 ebenfalls erheblich zum Personenschutz bei: Fluchtwege bleiben sichtbar und die Erstickungs- und Vergiftungsgefahr wird deutlich vermindert.